Sprechen wir mal über ... Geld

21.08.2019

 

„Über Geld spricht man nicht“ - sagt ein deutsches Sprichwort. „Pecunia non olet“ (Geld stinkt nicht) - sagten schon die Römer. Trotzdem würden wir einmal gerne über Geld sprechen.

 

Wir teilen einen Großteil des Umsatzes (englisch: „Majority of revenue“) mit unseren Creators, behauptet YouTube. Aber was heißt das?

 

Mehr als die Hälfte der Einnahmen?

 

Oder nur die Einnahmen, die aus der Werbung kommen? Neben den vielen anderen Einnahmen - also dem Geld, das Menschen dafür bezahlen, dass sie keine (!) Werbung sehen (YouTube Premium), Musik hören (YouTube Music) oder Spiele spielen (YouTube Gaming)?

 

Interessant wäre auch: Wie hoch sind eigentlich die Ausgaben von YouTube? Macht YouTube Gewinn - sind also die Einnahmen höher als die Ausgaben?

 

Was ist YouTube eigentlich wert?

 

Zu all diesen Fragen gibt es keine harten Zahlen, sondern nur Schätzungen. Eine der neueren Schätzungen stammt von Mark Mahaney, Analyst bei der „Royal Bank of Canada“. Er schätzt laut Kinsta im vergangenen Jahr, dass der Umsatz von YouTube auf 10 Milliarden Dollar angestiegen ist. An anderer Stelle ist sogar von 20 Milliarden Dollar die Rede.

 

Wir würden solche Spekulationen gerne beenden. Aber YouTube versteckt sich hinter der Muttergesellschaft Alphabet. Deren Zahlen sind öffentlich. Der Wert von Alphabet hat sich allein in den vergangenen Jahren mehr als verdoppelt - auf inzwischen rund 680 Milliarden Dollar. Die Börsenprofis sagen fast durch die Bank: Kaufen, lohnt sich!

 

Vor diesem Hintergrund ist die Behauptung, YouTube teile die Mehrheit der Einnahmen mit den Creators, nicht mehr als eine Behauptung. Die Öffentlichkeit würde gerne Zahlen sehen. Und zwar nicht nur die Zahlen des Unternehmens. Jeder einzelne Creator müsste seine Zahlen erhalten können: Welches Video wurde mit welcher Werbung belegt? Welche Werbung hat was eingebracht? Das gehört sich unter fairen Partnern so. Bisher bekommen die Teilnehmer/innen des Partnerprogramms nicht mehr als einen monatlichen Paycheck. Mehr Transparenz und Fairness wären bitter nötig.