Wir sind nicht alleine!

05.09.2019

 

Gewerkschaften haben es - nicht nur in Amerika - lange Zeit nicht einfach gehabt. In den Dreißiger Jahren, zur Zeit des US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt, dominierte noch das Verständnis, dass Arbeitnehmer fair behandelt werden müssen. Senator Robert Wagner, der den „National Labor Relations Act“ von 1935 formuliert hatte, sagte damals: "Demokratie in der Industrie - das bedeutet diejenigen fair zu beteiligen, die von den Entscheidungen betroffen sind, die entscheidenden Einfluss auf ihr Leben und ihren Lebensunterhalt haben."

 

In den Jahrzehnten danach änderte sich das dramatisch. Unter US-Präsident Ronald Reagan begann eine Politik, die darauf abzielte, die Märkte zu deregulieren und die Gewerkschaften zurückzudrängen. Im Jahr 1981 ging Reagan energisch gegen streikende Fluglotsen vor. Er ließ mehr als 11.000 Menschen entlassen, die nie wieder für die Regierung arbeiten durften, entzog ihrer Gewerkschaft die Zulassung und brummte ihnen eine Strafe in Höhe von 29 Millionen US-Dollar auf; Dutzende Streikende und Gewerkschafter wurden verhaftet.

 

Die Folgen dieser Politik: Der Anteil der Gewinne am Volkseinkommen ist in Amerika ist heute auf dem höchsten Stand seit dem Zweiten Weltkrieg, der Anteil der Arbeitnehmereinkommen auf dem Tiefpunkt. Ein*e Amerikaner*in verdient heute pro Stunde im Schnitt real (also wenn man die Preissteigerung berücksichtigt) weniger als 1973.

 

So weit, so schlecht. Das Magazin „Quartz at Work“ hat jetzt festgestellt, dass es in den vergangenen Monaten Gegenbewegungen entstanden sind. Ihre genauen Ziele und Strategien seien zwar verschieden, aber eines hätten diese Bewegungen gemeinsam: Sie wollten „wieder Gewicht in einer Wirtschaft zurückzugewinnen, die den Arbeitnehmern oft das Gefühl gibt, unterbezahlt, überarbeitet und fremdbestimmt zu sein.“

 

Das Magazin beschreibt acht Beispiele:

  • die Carnegie Bücherei in Pittsburgh
  • die „Instagram Meme Union“
  • BuzzFeed
  • die Santander Bank
  • den Spielehersteller „Riot Games“
  • das Technologieunternehmen Kickstarter
  • den Büroflächenanbieter „WeWork“
  • das Guggenheim Museum sowie - jetzt kommt es -
  • die YouTubers Union.

 

„Quartz at Work“ schreibt dazu: Die YouTubers Union versuche „zu zeigen, dass YouTube Creator nicht nur vergeblich nach Ruhm streben, sondern dass es ein echter Job ist, der viel Arbeit erfordert - was mit den Arbeitnehmerrechten einhergehen sollte. Vor allem, wenn ein globaler Riese mit seiner Arbeit Geld verdient.“

Damit ist auch das richtig einsortiert. Danke!